Willkommen im Arbeitsbereich Netzwerkforschung und Familiensoziologie

Institut für Soziologie, Universität Mainz

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Arbeitsschwerpunkte

Herzlich willkommen im Arbeitsbereich Netzwerkforschung und Familiensoziologie!

Unter dem Begriff Familie kann sich eigentlich jeder etwas vorstellen. Aber Familie kann soziologisch gesehen auf sehr unterschiedliche Weise definiert, betrachtet und analysiert werden. Bei Familie als gesellschaftlichem Teilsystem konzentrieren wir uns bspw. auf Veränderungen bei der Fertilität, Kinderlosigkeit, Partnerschaften, Geschlechterrollen und -dynamiken oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aus einer individuellen Perspektive kann Familie als ein Ort der Interaktion gesehen werden, in den alle Mitglieder eingebunden sind. Hier hinterfragen wir, wie das Familienleben gestaltet wird, wie Sozialisation stattfindet und intergenerationale Verhältnisse ausgestaltet werden. Wir beachten auch funktionale Aspekte von Familie, wie Trost und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen. Nicht zuletzt müssen wir feststellen, dass familiäre Beziehungen Veränderungen im Laufe des Lebens aufweisen, weswegen individuelle Verläufe berücksichtigt werden müssen.

In den letzten Jahrzehnten - und insbesondere aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung sowie der technologischen und sozialen Entwicklungen - haben sich die Haushaltszusammensetzungen und Familienmuster verändert. Die Verlängerung der gemeinsamen Lebenszeit mehrerer Familiengenerationen führt zuweilen zu einer Drei- oder sogar Vier-Generationen-Struktur von Familien. Andererseits nimmt die Zahl der Geburten pro Frau ab und die Haushalte werden kleiner. Meist wohnen die Familienmitglieder auch nicht alle im selben Haushalt oder dessen Nähe, und in Städten haben Freunde Funktionen übernommen, die früher von der Familie wahrgenommen wurden. Inzwischen ist die Familie ein komplexes und dynamisches Beziehungsnetz, welches über den Haushalt hinaus geht und in ein größeres Netz anderer Arten von persönlichen Beziehungen eingebettet ist.

Um die Einbindung in verschiedene soziale Beziehungen und Interaktionen angemessen untersuchen zu können, braucht man eine entsprechende Methode. Hierfür nutzen wir die Netzwerkanalyse. Diese geht davon aus, dass Individuen oder auch Organisationen auf vielfältige Art und Weise in soziale Beziehungen und Interaktionen eingebettet sind, die ihr Handeln und die Handlungsmöglichkeiten beeinflussen. Das bedeutet, dass die Analysen nicht nur auf Informationen und Eigenschaften der Akteure basieren, sondern auch auf Informationen über ihre Einbettung in die Gesellschaft, im Großen wie im Kleinen.

Gerade diese Verbindung von Familiensoziologie und Netzwerkforschung scheint uns ein fruchtbarer Weg zu sein, um die Komplexität von Familie und die Heterogenität der in Beziehungen eingebetteten Akteure angemessen zu erfassen. Wer sich über vergangene oder laufende Forschungsprojekte unseres Arbeitsbereiches informieren möchte, findet Informationen dazu hier.

Mit verschiedenen Lehrformaten wie etwa Vorlesungen, Seminaren, Kolloquien und Projektseminaren möchten wir Bachelor- wie auch Masterstudierende an die geschilderten Thematiken und Perspektiven heranführen und Kenntnisse im wissenschaftlichen Diskurs vertiefen. Die Grundlagen der Netzwerkanalyse vermitteln wir im Rahmen einer einwöchigen Springschool, deren Inhalte sich an Masterstudierende und Promovend_innen richten.

Neben unserem Lehrangebot und unserer Forschungsarbeit stehen die Mitarbeitenden unseres Arbeitsbereichs den Studierenden gerne für die Betreuung von Abschlussarbeiten zur Verfügung.

Aktuelle Hinweise

Die Sprechstunde von Frau Prof. Hennig findet während der Vorlesungszeit mittwochs von 11:00-12:30 Uhr statt. Die Terminvergabe erfolgt im Sekretariat.

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